Ich bin ein grauer Kauz mit zerzaustem Haupthaar. Der Wind schnaubt durch das Laub und schnurrt zwischen meinen Beinen hindurch wie eine hungrige Katze. Der Mantel zu dünn für diese Jahreszeit, der Bauch zu dick zu jeder Zeit. Die Temperaturen sinken, die Menschen werden blasser. Meine Laune steigt.
Montag, 24. September 2018
Samstag, 18. August 2018
Pepra Saison und die Unsterblichkeit
Das Bier bringt mich zum Träumen. Das Bier und die Musik. Es löst mich von den Fesseln der Menschen. Von den Fesseln meiner eigenen Erwartungen. Von den Ängsten, die mich in den kalten Nächten heimsuchen und wenn ich am Morgen tot unter der Dusche stehe und versuche die Fäulnis von meiner Haut zu spülen. Die Welt dreht sich wie ein Kreisel, der geradewegs in eine Abwärtsspirale rotiert.
Donnerstag, 11. Januar 2018
Auswahl 2017 (Diverse Fragmente, Gedanken, Notizen)
1.
2017, bereits der vierte Tag. Es ist an der Zeit auszubrechen, durchzudrehen, Wahrheit aufs Blatt tropfen zu lassen. Die Essenz des Lebens lässt sich vielleicht nicht durch einen spontanen Wortschwall festhalten, aber zumindest die unbändige Energie und die Wut und der Trotz einer eingesperrten Seele. Ich bin vielleicht kein Poet, aber ich habe mich über dreissig Jahre lang abgemüht und gequält, durch Wüsten geschleppt und aus Sümpfen gezogen, gegen Schlangen und Ratten gekämpft, auf diesem und jenem Parkett getanzt und mir dabei manche Narbe geholt. So sieht es aus!
2017, bereits der vierte Tag. Es ist an der Zeit auszubrechen, durchzudrehen, Wahrheit aufs Blatt tropfen zu lassen. Die Essenz des Lebens lässt sich vielleicht nicht durch einen spontanen Wortschwall festhalten, aber zumindest die unbändige Energie und die Wut und der Trotz einer eingesperrten Seele. Ich bin vielleicht kein Poet, aber ich habe mich über dreissig Jahre lang abgemüht und gequält, durch Wüsten geschleppt und aus Sümpfen gezogen, gegen Schlangen und Ratten gekämpft, auf diesem und jenem Parkett getanzt und mir dabei manche Narbe geholt. So sieht es aus!
Mittwoch, 27. September 2017
Fragen zum Potenzial
Du bist doch ziemlich klug
sagen sie
warum hast du nicht studiert?
fragen sie.
sagen sie
warum hast du nicht studiert?
fragen sie.
Keine Lust
sage ich
stumpfsinniges Bildungsdiktat
sage ich.
Freitag, 16. Juni 2017
Der grosse Denker im Sommer
Der grosse Denker schwitzt wie ein gehetztes Schwein. Er sitzt an einem grossen Essay über die menschliche Natur, die Bürde der Freiheit und die Tragik der Sterblichkeit, währendem ihm der Schweiss dem Rücken entlang in die Arschritze läuft und erst in seinen Unterhosen gestoppt und aufgesogen wird. Er denkt an den ollen Sokrates, der im alten Griechenland durch die Strassen flanierte und unschuldigen Dummköpfen unangenehme Fragen stellte.
Donnerstag, 12. Januar 2017
Der Held der Arbeit und sein glorreicher Tag
Der Held der Arbeit hat es auch heute geschafft, sich pünktlich zu erheben. Die Massen feierten seine triumphale Auferstehung und seinen kompromisslosen Gang ins Bad. Die Präzision seiner Rasur sorgte für die ersten Begeisterungsstürme, die nach der effizienten Einnahme des Frühstücks nicht mehr abebben wollten. Die beiläufige Eleganz, mit der er seinen Arbeitsweg bewältigte, liess die Leute träumen und ihren tristen Alltag vergessen.
Freitag, 30. Dezember 2016
Auswahl 2016 (Diverse Fragmente, Gedanken, Notizen)
1.
Der Mensch erfand das Alphabet. Heute feiern wir dies als kulturelle Errungenschaft, als Grundstein der modernen Zivilisationen. Aber warum haben die Ägypter denn überhaupt das Alphabet erfunden? Weil die Hieroglyphen von den Sklaven nicht verstanden wurden. Es ging einzig und allein darum, leicht verständliche Arbeitsanweisungen zu übermitteln. Der Rosettenstein diente zur Überlieferung und Übersetzung der Befehle vom Big Boss zum kleinen Arbeiter. Jahrtausende später schrieb Joyce den Ulysses mit einem Alphabet, dass sich aus diesen Sklavensymbolen entwickelte. Leopold Bloom war auch so ein Sklave, aber natürlich modernerer Prägung. Wie wir alle heute Sklaven der Arbeit und des Kapitals und des Internets und der Sexualität und der Suchtmittel sind.
Der Mensch erfand das Alphabet. Heute feiern wir dies als kulturelle Errungenschaft, als Grundstein der modernen Zivilisationen. Aber warum haben die Ägypter denn überhaupt das Alphabet erfunden? Weil die Hieroglyphen von den Sklaven nicht verstanden wurden. Es ging einzig und allein darum, leicht verständliche Arbeitsanweisungen zu übermitteln. Der Rosettenstein diente zur Überlieferung und Übersetzung der Befehle vom Big Boss zum kleinen Arbeiter. Jahrtausende später schrieb Joyce den Ulysses mit einem Alphabet, dass sich aus diesen Sklavensymbolen entwickelte. Leopold Bloom war auch so ein Sklave, aber natürlich modernerer Prägung. Wie wir alle heute Sklaven der Arbeit und des Kapitals und des Internets und der Sexualität und der Suchtmittel sind.
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